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Was, die gibt es immer noch? Oder: Das wird Operettengenuss pur!

Sie wurde schon oft tot gesagt, die kleine Oper, die Operette. Doch sie hat überlebt. Kein Wunder: Totgesagte leben länger. So heißt es doch, nicht wahr? Ein 1a-Lebensbeweis ist in diesem Sommer im Stadttheater Bad Hall zu sehen. Denn dort wird heuer „Die lustige Witwe“ von Franz Lehar aufgeführt. Spritzig und lustvoll, mit jungen Stars und „alten Hasen“. Und originalgetreu. Denn es war ja eine aufregende Zeit, in der dieses Stück spielt. Paris, 1905 - da muss man nichts aufpeppen.

Thomas Kerbl (c) Foto Wenter

 

Nicole Lubinger und Gregoire Delamare als Hanna und Danilo (c) Foto Wenter

Und so wird gesungen, getanzt und geschauspielert - auf hohem Niveau mit hohem Energielevel und in einem richtig tollen Theater. 2018 erst wurde das Stadttheater Bad Hall nach einer umfangreichen Sanierung neu eröffnet.

Bislang konnte es noch gar nicht so oft zeigen, was es kann. Coronabedingt. „Die lustige Witwe“ bietet auch dafür eine gute Gelegenheit. Was hier gezeigt wird, ist eine Operettenproduktion der Spitzenklasse. Produziert in enger Kooperation mit der Anton Bruckner Privatuniversität. Dieser Konnex ist naheliegend. Seit Ende letzten Jahres ist Professor Thomas Kerbl Intendant der Bad Haller Operettenfestspiele. Er folgt auf Ernst Theiss, der im Sommer 2021 den „Vogelhändler“ gezeigt hat. Im tollen Ambiente des Kurparks. Was zwar eigentlich eine Notlösung gewesen ist, aber durch den Charme der Jugendstilgebäude und der wunderschönen grünen Anlagen sehr viel her gemacht hat.

Heuer wird aber wieder im Stadttheater gespielt. Wozu hätte man es denn sonst extra umgebaut. Mit 500 Sitzplätzen ohne Sichteinschränkung ist das auch eine gute Option. Zumal man so vom Wettergott unabhängig spielen kann.

 

Bad Halls Stadttheater wird 3-Sparten-Haus

Wer spielen wird? Nicole Lubinger etwa, die die Hanna verkörpert. Und die erst kürzlich den ersten Platz beim Anton Bruckner Operettenwettbewerb gewonnen hat. Und auch Victoria Leshkewich, die Zweitplatzierte. Sie teilt sich die Rolle mit Lubinger. Und Tina Josephine Jaeger, die Drittplatzierte, ist zu sehen als Valencienne. Ja, zufälligerweise sind alle drei Plätze des Operettenpreises in Bad Hall als Solistinnen auf der Bühne zu sehen. Das spricht definitiv für die Besetzung der „Lustigen Witwe“.

Dazu noch „alte Bekannte“ wie der ehemalige Burgtheater-Schauspieler Hermann Schiedleder. Inszeniert wird von Diethmar Straßer.

Man darf sich also schon was erwarten von „Der lustigen Witwe“ unter der Intendanz von Thomas Kerbl. Und weiter geht es im Herbst mit dem Musical „Annie“ und nächstes Jahr nach der Operette dann - Überraschung - mit einer Oper. Und zwar mit der Zauberflöte. Denn ab nächstem Jahr ist das Bad Haller Stadttheater ein Drei-Sparten-Haus. Oper, Operette und Musical - eine ideale Kombination im Kurort.

 

Hier geht es zum Programm: https://www.stadttheater-badhall.com/programm-2022/

Datum: 28. Juni 2022 / Text: Michaela Ogris-Grininger / Fotos: Foto Wenter